18.09.2023

Manche denken schon jetzt mit Grausen an die kommende Jahreszeit. An die kürzer werdenden Tage, an die kühleren Abende, an das welke Laub, das von den Bäumen fällt, an die Vögel, die in den Süden ziehen und uns hier still und einsam zurücklassen. 

Ja, es wird Herbst. Vorbei die lauen Sommerabende mit Grillen auf der Terrasse, langen Spaziergängen bis spät in den Abend hinein. Vorbei der Moment, an dem man morgens durch aufdringliches Gezwitscher der Vögel geweckt wurde oder durch das Kitzeln der Sonnenstrahlen auf der Nase.

Nun heißt es: Rückzug. Einkehr. Und ein wenig Melancholie gehört bei vielen auch dazu. Hach, das Jahr ist fast schon wieder vorbei. Gerade haben wir doch noch Silvester gefeiert und schon ist Ende September! Wo bleibt nur die Zeit! Wer stiehlt sie uns?

Es gibt dieses sehr passende Gedicht von Rainer Maria Rilke, welches sehr schön diese Übergangstage beschreibt. Dieses letzte Aufbäumen vor der endgültigen Einkehr.

Lassen Sie sich nicht von der Dunkelheit, dem Mangel an Licht und Sonne herabziehen. Es ist ein ewiger Kreislauf, der schon bald vorbei sein wird. Es gibt Wege, dem entgegenzugehen. Nutzen Sie die Minuten, an denen sich die Sonne zeigt. Gehen Sie hinaus an die Luft, die kalte, frische Luft, fühlen Sie, wie Sie lebendig sind, lebendig werden, und trinken danach einen heißen Tee oder einen starken Kaffee. 

Bewegung ist wichtig. Genuss ist elementar. Und wir wissen doch alle ohne Zweifel, dass morgen die Sonne wieder aufgeht. Und dass bald auch wieder der Frühling kommt und mit ihm die Vögel und die Wärme.